THIS IS NOT A LOVE SONG
RAUME FÜR AKTIVIERUNG
Eine Gruppe internationaler Künstler*innen schafft mit diesem Programm eine Gelegenheit für Begegnung. Es ist eine Einladung an alle Menschen vor Ort in Marzahn, Kunst zu erleben und sich an künstlerischen Angeboten entlang der Marzahner Promenade zu beteiligen. Vom 25. Juni bis zum 13. August werden insgesamt 50 Veranstaltungen auf der Marzahner Promenade stattfinden. Zusätzlich gibt es Gesprächsreihen, Filmabende, Spaziergänge, Begegnungen, Workshops und Plakatkunst. Man kann an der Produktion von Kunstwerken teilnehmen: Durch Nähen, Weben, Malen, Zeichnen, Singen oder Sprechen. Jeden Tag wächst die Ausstellung im Projektraum Galerie M weiter. Die Vermittler*innen vor Ort besprechen gerne mit dem Publikum die künstlerischen Arbeiten.
Das Projekt rückt soziale und globale Gerechtigkeit in den Fokus und beschäftigt sich mit Themen wie Gleichberechtigung, der Rolle der Frau in der Gesellschaft, Solidarität, Umweltschutz und indigenen Positionen, Gentrifizierung bzw. aktueller Stadtentwicklung. Es geht zum Beispiel um Wut, Mauern, sexuelle Gewalt und den Umgang mit Krisen. Das Projekt testet Wege Kunst im öffentlichen Raum zu veranstalten und zu vermitteln. Begleitet durch gesellschaftlich relevante Themen wird sie verständlich oder sogar nachhaltig.
Der künstlerische Pfad in progress wird in der Nachbarschaft des Projektraumes Galerie M sichtbar. Die Teilhabe der Anwohner*innen an den Projekten ist wichtig für die Grundidee der Ausstellung. Die einzelnen Interventionen auf der Marzahner Promenade zielen darauf ab, das Kunstverständnis der Beteiligten herauszufordern und neue Möglichkeiten für Austausch aufzubauen.
FINISSAGE
Samstag / Saturday 13.08.2022
@ 18:00 / 6 pm
alle sind willkommen / we welcome all
Was haben die Künstler*innen von THIS IS NOT A LOVE SONG vor?
Durch die Produktion von Karaoke Videos untersucht Fenia Franz Geschlechterrollen und Sexismus in Pop-Songs. Liedtexte werden gemeinsam umgeschrieben und mit der eigenen Stimme neu interpretiert. Aktivistische indigene Stimmen zu einem Mega-Bauprojekt auf der Halbinsel Yukatan und wie die Deutsche Bahn darin verwickelt ist, werden in Chiara Faggionatos Projekt gezeigt. Mit partizipativen Performances im öffentlichen Raum möchte Mizgina Rengin die weibliche Lust in engen Kontakt mit Passant*innen enttabuisieren. Aminta Seck widmet eine Prozession-Performance im öffentlichen Raum sexuell missbrauchten Kindern und Frauen, damit ermutigt sie zum Aufstehen und Hinschauen. In Bodenflächen der Stadt platziert Mazenett Quiroga Jaguar-Fußabdrücke, um auf die Umweltprobleme in indigenen Ländern hinzuweisen. Zu Wut und Mut zur Wut arbeitet Jeanne Schmidt gemeinsam künstlerisch mit lokalen Frauenorganisationen. Eine Webseite, einen Server und ein Gartenbeet setzt Marina Resende Santos in Verbindung, um CO2-Ausgleich-Strategien zu kritisieren und sich den sozialen Potentialen eines Gartens zu widmen. Eigene Frauenkörper in ihren Zuständen der Migration im städtischen Raum gemeinsam zu erleben um sich als Gemeinschaft zu behaupten, ist das Ziel von Rebecca Dantas. Mit einem anonymen Aushang werden Passant*innen mit einer sehr einfachen jedoch tiefen philosophischen Frage konfrontieren: Warum sind wir hier?. Lotti Seebeck und Saskia Schiemann veranstalten ein öffentliches Box-Training, um Wut für sich konstruktiv nutzen zu lernen. In einer temporären Frauengemeinschaft denkt Forough Absalan über das Jetzt und Hier nach und knüpft diese Reflexionen in eine textile Installation. In einem Video Essay und durch eine Gesprächsreihe hinterfragt Lucía Alfaro Valencia die sogenannte "Mauer der Schande", eine 10 km lange Mauer in Lima Peru, die einen armen Stadtteil von einem der reichsten des Landes trennt. Das dokumentar-poetische Archiv von Xiaoyu Tang wurde im öffentlichen Raum Am Tacheles und an der Volksbühne gezeigt. Ergänzt durch Gespräche mit Marzahner Künstler*innen ist das Archiv im Projektraum Galerie M zu sehen. Gabriele Richter Wonja und Yanka Smetanina organisieren Gespräche zwischen Frauen, um dadurch eine neue Welt näher rücken zu lassen. Georg Scherlin untersucht beim gemeinsamen Nähen einer Picknickdecke aus Altkleiderspenden kollektive Strategien des Austausches.